„Cannabis bleibt Nummer eins“
Wiesbaden. Ermittler haben nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) 2024 in Deutschland mehr synthetische Drogen entdeckt als im Vorjahr. Es habe hier „einen deutlichen Anstieg der Sicherstellungsmenge“ gegeben, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Alexander Poitz. Die Zahl der entsprechenden Ermittlungsverfahren sei gestiegen.
Aufgrund der Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 gibt es Poitz zufolge für die Polizei zwar eine Entlastung bei Kleinstmengen. „Aber Cannabis bleibt das Rauschgift Nummer eins in Deutschland. Der Schwarzmarkt boomt“, betonte der Kriminalbeamte. Es gebe „Sicherstellungsmengen im Tonnen- und Gewinne im Millionenbereich“.
Rauschgiftschmuggler agierten dynamisch und änderten ihre Logistikwege. Dabei werden laut Poitz etwa Mitarbeiter in Häfen bestochen oder mit Gewalt bedroht. Das Ausmaß dieser Straftaten habe zugenommen. Kriminelle nutzten zudem immer öfter verschlüsselte Kommunikation, die Polizei sei da nicht auf Augenhöhe. „Wir rennen bei diesem Marathon hinterher“, betonte Poitz.