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Kultur Im Theater Die Tonne steht am Samstag, 25. Oktober, die Premiere von „Cold! Das kalte Herz“ auf dem Programm.

Reutlingen. Im Theater Die Tonne steht am Samstag, 25. Oktober, um 15 Uhr im Tonne-Theaterbau (Jahnstraße 6) die Premiere von „Cold! Das kalte Herz“ nach dem Märchen von Wilhelm Hauff für alle ab zehn Jahren auf dem Programm. Der in Stuttgart geborene und in Tübingen aufgewachsene Wilhelm Hauff hinterließ der Nachwelt mit Märchen wie „Die Geschichte von Kalif Storch“, „Der Zwerg Nase“ und „Das kalte Herz“ ein vielschichtiges und bis heute bedeutsames Werk. Hauff verarbeitete in „Das kalte Herz“ die Wirtschaftsdepression der Jahre von 1825 bis 1827, den Bedeutungsverlust von ganzen Berufszweigen und den damit einhergehenden sozialen Abstieg.

Die Hauptfigur, der Köhlerssohn Peter Munk, möchte einfach sich einmal etwas leisten können, einmal ins Wirtshaus gehen und bewundert werden wie der alte Tanzbodenkönig oder der dicke Ezechiel. Peter denkt sich, dass es für dieses Problem doch eine einfache Lösung geben muss und wendet sich an den guten, und schließlich auch den bösen Geist des Schwarzwaldes für Abhilfe.

Peters Sehnsucht nach dem Emporkommen und nach einfachen Antworten auf komplexe Probleme erscheinen heute so nachvollziehbar wie vor 200 Jahren, erläutert Regisseurin Karin Eppler ihr Interesse an dem historischen Werk. Ihre Fassung des Hauff Märchens für das Reutlinger Theater bleibt einerseits nah an der Originalerzählung und bietet andererseits eine zeitgenössische und zugleich kindergerechte Perspektive auf den doch auch düsteren Stoff. Um das Märchenbuch in Schwarzwaldkulisse auf die Tonnebühne zu bekommen, wurde die Produktion unterstützt von den Videokünstlern von „Casa Magica“ sowie der Ausstatterin und Puppenbauerin Iskra Jovanović-Glavaš. Die Videoprojektionen in Scherenschnitt-Optik erzeugen einen eindrücklichen Vor- wie Hintergrund für die Schauspielenden, die teils selbst, teils mit Puppen, teils vielleicht auch nur digital im Einsatz sind. In der Produktion des Theaters Reutlingen stellt sich die Frage, wie in Hauffs Märchen: Was ist echt? Was ist Wunschdenken? Und wobei ist es vielleicht besser, wenn es gar nicht wirklich da ist?

Da und echt sind jedenfalls Constantin Gerhards in der Rolle des Peter Munk, Jessica Schultheis als Glasmännlein und Lisbeth sowie Chrysi Taoussanis als Peter Munks Mutter, Ezechiel und Holländermichel. Die Dramaturgie liegt in den Händen von Nikita Nagel, der neuen Dramaturgin der Tonne.

Info Karten und Informationen zu den Aufführungsterminen unter (07121) 93 770, per Mail „info@theater-reutlingen.de“ sowie im Internet unter „www.theater-reutlingen.de“.

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