Heuer keine Äpfel aus Hundersingen
Obst Händler Fürst kann nicht liefern, ihm hat es die Ernte verhagelt. Der „Bumis“-Markt hat aber eine Alternative parat.
Ehingen. Tja, die Obstbäume. Im einen Jahr biegen sich die Zweige vor Früchten, im nächsten muss man die Äpfel beinahe mit der Lupe suchen. So wie in diesem Jahr bei Obstbau Fürst in Hundersingen: „Sehr mager“ sehe es aus, sagt Seniorchef Otto Fürst, nur etwa 30 bis 40 Prozent der üblichen Ernte könne man von den Bäumen holen. Die Früchte hätten in diesem Frühjahr das Pech gehabt, just in jenem schmalen Streifen des Altkreises zu wachsen, auf den es ordentlich herunterhagelte. Anderen Obstbauern aus der Region wiederum sei das weniger passiert; die Ernte dieses Jahr, fasst es Fürst zusammen, falle „sehr unterschiedlich“ aus.
Ganz konkrete Folgen hat der Hundersinger Hagel für Ehingen: So ist der Ausfall an Fürst-Äpfeln etwa für Supermarkt-Inhaber Michael Bumiller spürbar, der in Ehingen zwei „Bumis“-Filialen betreibt. Er greife heuer auf Obst vom Bodensee zurück, vermeldet er in den sozialen Medien, Obstbau Fürst habe es die Ernte „versaut“. Leckere Fürst-Äpfel gebe es dann wieder im nächsten Jahr.
Rentner als Erntehelfer
Bei Obstbau Fürst sieht man die schmale Ernte gelassen: „Das gibt es immer wieder“, sagt Otto Fürst. Zumal viele Apfelbäume, je nach Sorte, der sogenannten Alternanz unterworfen sind, also in einem Jahr wenig und im nächsten Jahr mehr Äpfel tragen. Und versichert sei man ja auch, sagt Fürst. Den sicher auch die Erfahrung davon abhält, sich lange zu grämen: 83 Jahre alt ist er, seine beiden Söhne führten inzwischen hauptsächlich die Geschäfte. Obstbau Fürst gibt es seit 1973. Otto Fürst hilft unter anderem noch bei der Ernte. Sonst helfen den Fürsts hauptsächlich Rentner beim Pflücken, „die machen das gerne.“
Welche Sorte sie denn hauptsächlich von den Bäumen holen? Elstar, sagt Otto Fürst. Eher klein bis mittelgroß, süß-sauer, würzig, gut zum Essen und für den Kuchen – „die kann man eigentlich für alles nehmen“.